Chris Nains Blog

Digitales Tagebuch

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Porto bei ANTWORT sparen

3. März 2012 · Keine Kommentare

In der Zettel-Welt lernt man noch etwas.

Ich habe einen Brief von Vodafone bekommen, da ich Student bin und ihnen für das nächste Jahr meinen Studentenstatus bescheinigen muss.

Ich soll ihnen also per Post ein Antwortschreiben mit meiner Studentenbescheinigung zukommen lassen und oben rechts steht „Bitte mit € 0,55 freimachen„. Meine Mutter! meinte, dass man kein Porto zahlen muss, wenn es sich um ein Antwortschreiben handelt.

Da ich das nicht kannte, habe ich noch mal in Netz danach gesucht und Ähnliches herausgefunden.

Ein Antwortschreiben der folgenden Form ist portofrei:

Deutsche Post <Posthorn>
ANTWORT

Adresse

Und dann ist es wohl auch egal ob im Briefmarkenfeld „Bitte mit € 0,55 freimachen„, oder „Bitte freimachen, wenn Marke zur Hand“, etc. steht. Wenn man doch eine Briefmarke drauf klebt, dann kann sich der Empfänger über weniger Kosten freuen.

Vielleicht ist das allgemein bekannt. Ich bin jedoch nicht so der Postexperte und nutze immer, wenn es möglich ist, eMail und andere Webformate.

Daher habe ich Vodafone auch eine kurze Rage-Nachricht zukommen lassen:

Hallo liebes Vodafone-Team und willkommen im 21. Jahrhundert!

Ich bin Student und soll Ihnen per Post (???) meine Studentenbescheinigung zukommen lassen, um Ihnen dies zu bestätigen.

Vodafone ist ja angeblich ein sehr modernes Unternehmen, leider bemerke ich gerade genau das Gegenteil. Es ist heute möglich eine Studentenbescheinigung zu scannen und sie elektronisch zu versenden.

Sparen Sie sich in Zukunft das Porto, die Druckertinte, die Arbeitskraft beim Erstellen, Versenden, Empfangen und Verarbeiten von Briefen und verbrauchen Sie weniger Papier (und töten weniger Bäume).
Richten sie entsprechende Möglichkeiten im Bereich „MeinVodafone“ ein, über die man die Studentenbescheinigung über das Internet zu übermitteln kann. Ich werde sicher nicht der Einzige sein, der davon Gebrauch macht!

Bei den Krankenkassen, die jetzt Passbilder für die neue „tolle“ Gesundheitskarte verlangen, ist so etwas möglich! Und bei Ihnen? m(

Danke!

→ Keine KommentareTags: Internet

Flattr & me

28. Februar 2012 · 3 Kommentare

Man kann mich jetzt flattrn!

Das sieht man an den Buttons unter den Artikeln und oben Links auf meinem Blog. Auch meinen Twitteraccount kann man flattrn, wenn man möchte.

Was ist Flattr und warum nutze ich es?
Die Absichten sind etwas unterschiedlich, das erkläre ich nach dem einführenden Video:

(Video von bonqis auf Youtube)

Falls jemand nicht so gut englisch kann, es gibt das Video auch in deutsch. Die englische Stimme ist allerdings etwas angenehmer.

Wir sehen also: Flattr soll dazu dienen, den Erstellern von Internet-Inhalten eine Zuwendung in Form von Anerkennung und Geld zu kommen zu lassen.

Also: Warum nutze ich Flattr?

Nein, ich nutzte Flattr nicht, weil ich Geld mit meinen Inhalten verdienen möchte!

Ich nutze Flattr weil ich die Idee großartig finde eine Kultur von Anerkennung zu fördern…

Flattr ist ein duales System zur Verteilung von Anerkennung:

  • Einerseits durch die Darstellung der Klickzahl
  • andererseits durch Geld, was über Flattr zugewiesen wird.

Das zugeteilte Geld kann, wie man im Video sieht, sehr unterschiedlich ausfallen. Dies hängt davon ab,

  • wieviel jemand als monatlichen Abonnementsbetrag in Flattr angibt und
  • wieviel jemand im Monat flattrt.

Das interessante an Flattr ist, dass jemand der nur über wenig Geld verfügt genauso flattrn und damit seine Anerkennung ausdrücken kann, wie jemand der viel Geld für das Flattrn ausgeben kann.

Man stelle sich vor, man würde dieses Prinzip aus dem Internet in die „echte Welt“ übertragen. Mit dem Smartphone (was wohl bald jeder haben wird) ist das durchaus vorstellbar.

Man könnte zum Beispiel den Herrn von der Straßenreinigung flattrn und ihm damit zeigen, dass man seine Arbeit wichtig findet (und lässt ihm zudem einen Teil des Flattr-Budgets zukommen).

Es gibt sehr viel Arbeit, die sehr wenig Würdigung erfährt.
Die Bezahlung drückt diese Würdigung (leider) nicht angemessen aus.
Vielleicht kann dies aber das Prinzip Flattr?

Wenn der Herr von der Straßenreinigung bemerkt, dass wieder 1 oder 2 neue Leute mehr seine Arbeit zu schätzen wissen, dann geht dieser mit einer anderen Motivation an die Arbeit, obwohl sie vielleicht schlecht bezahlt wird.

Ein anderes Beispiel könnte die ehrenamtliche Trainerin vom Schultennisverein sein, die plötzlich neue Form von sichtbarer Anerkennung für ihre unbezahlte Arbeit bekommt.

Was muss man an Flattr kritisieren?

Ich will nicht Flattr in den Himmel heben, sondern die Idee und das Potential dahinter beschreiben. Flattr ist in Deutschland inzwischen relativ etabliert. Ein ähnliches Prinzip wie Flattr verfolgt beispielsweise auch Kachingle. Kritisieren an Flattr lässt sich z.B. die relativ hohe Gebühr von 10% des Monatsbetrags und, dass der Service nicht dezentral aufgebaut ist.

Mein Fazit: Die Idee ist großartig und unterstützenswert! An der Umsetzung muss noch gearbeitet werden.

→ 3 KommentareTags: Gesellschaft · Informationstechnologie · Internet

Moralpräsident – Nach Wulff kommt Gauck

19. Februar 2012 · 9 Kommentare

Die Führungen von CDU und FDP sind sich offenbar einig:

https://twitter.com/#!/Mitgezwitschert/status/171314759529021440

Führung von SPD und Grünen hat ebenso bereits ihre Zustimmung zu Gauck signalisiert, immerhin war es bereits 2010 ihr Wunschkandidat.
Eine Abstimmung mit der Basis über den Kandidaten wird es wohl nicht geben.

Auch Gauck hat unter der Bedingung von den großen Volksparteien unterstützt zu werden zugestimmt:

https://twitter.com/#!/SZ_TopNews/status/171264035520651265

Da die Partei DIE LINKE, sowie einzelne Delegierte von Freien Wählern, NPD, Piraten und SSW zu wenig Stimmgewicht haben, um dem etwas entgegen zu setzen, kann man von Joachim Gauck als nächstem Bundespräsidenten ausgehen.

Hiermit vorab Glückwünsche an Joachim Gauck!

Was sollen wir nun davon halten?

Wulff ist abgetreten, wegen moralischer Fragwürdigkeit. Was rechtlich an den Vorwürfen dran ist, wird man sicher noch erfahren.

Nun kommt Gauck! Ein DDR-Bürgerrechtler und damit ein moralisch würdiger Nachfolger? Definitiv: Nein!

Gauck ist der falsche Kandidaten zur falschen Zeit!

https://twitter.com/#!/Mitgezwitschert/status/171274209975209985

Was ist dran an meinem überspitzten Vorwurf?
Viel zu vieles:

Wulff hat zumindest was die Einsicht anging, dass es auch muslimische Deutsche gibt, einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Ob mit Gauck eine Solidarisierung mit denjenigen, die in unserem Staat weniger privilegiert, sind möglich ist, ist fraglich.

Wer sich noch intensiver mit den Fails unseres kommenden Bundespräsidenten auseinandersetzen möchte, dem sei dieses Pad von Piraten und Unterstützern empfohlen.

Wir dürfen uns also, in Zeiten von Finanzkrisen und der Verschärfung der Spannungen zwischen Arm und Reich, auf Gauck freuen…

→ 9 KommentareTags: Gesellschaft · Politik

Ihr seid es nicht…

17. Februar 2012 · 9 Kommentare

… noch nicht!

Worum es geht?

Um diejenigen Piraten, welche dabei sind, sich auf Kandidatenlisten zur Bundestags- und anderen Wahlen zu bewerben.

Wenn ich ins Wiki der Brandenburger Piraten schaue, dann finde ich Niemanden, von dem ich überzeugt bin, ihn (oder sie) am Ende im Bundestag zu sehen.
Ich habe gewiss nichts gegen euch, ich bin schlicht (noch) nicht überzeugt! Ich nehme an, dass dies ein Gefühl ist, was einige der anderen Piraten mit mir teilen. Sei es für Wahlen zu Landtagen, Vorständen oder zur Bundestagswahl.

Für die fehlende Überzeugung gibt es verschiedene Gründe.

Einige von euch sind schon länger dabei, arbeiten teilweise auch lange aktiv mit. Dennoch fehlt mir das gewisse Extra, euch tatsächlich im Bundestag sehen zu wollen. Kommt das noch?
Viele von euch sind erst seit 2011 oder 2012 in der Piratenpartei, manche von euch kenne ich gar nicht. Es spricht nichts dagegen, auch als „Neuling“ zu kandidieren. Ich finde es ausdrücklich gut, wenn ihr euch früh zu eurer Kandidatur äußert, denn so gebt ihr mir die Möglichkeit, euch zu beobachten und besser kennenzulernen.

Ich bin kein Freund von abwarten und absprechen!

Ich habe ein Problem damit, wenn ich euch nicht kenne.
Ich sage klar: Ich wähle niemanden, den ich nicht kenne!
Ich kann, denke ich, behaupten einer der aktivsten Piraten im Landesverband Brandenburg zu sein. Ich bekomme relativ gut mit, was bei uns passiert.

Wenn ich euch nicht (genug) kenne, dann macht ihr eventuell etwas falsch?

Die Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl wird auf einem Landesparteitag stattfinden. Gut möglich, dass ihr aktiv in eurem Kreis- oder Regionalverband mitarbeitet. Euch dort zu profilieren, wird vielleicht genügen als Direktkandidat aufgestellt zu werden. Vielleicht aber auch nicht? Euch dort zu profilieren, wäre optimal, wenn ihr in die Kommunalwahl wollt!

Aber: Ich möchte Mitarbeit im Landesverband (oder Bundesverband) sehen!

Vielleicht wisst ihr es noch nicht? Aber dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten:

Was mich misstrauisch macht, sind Interessenten für alles!

„Ämter? Mandate? Egal, ich kandidiere!?“

Das Misstrauen ist eventuell nicht gerechtfertigt, manch einer ist nur eifrig. Doch manch anderer ist vielleicht gierig?

Viele Piraten haben eine Abneigung gegen Macht und Hierarchien. Wo uns das hingebracht hat, sehen wir in unserer Politik, in der Lobbyismus ein unerträgliches Level an Einfluss gewonnen hat.
Ich will keine Macht und ich will, dass unsere Kandidaten keine Macht wollen! Macht korrumpiert! Macht macht misstrauisch.

Wenn wir gewählt werden, bekommen wir macht. Das ist richtig!
Unsere Aufgabe als Piraten sollte es jedoch sein, diese Macht zu nutzen, um uns die Macht zu nehmen und sie allen zu geben.

Wir sind nicht nur eine Mitmachpartei. Wir sind auch eine Mitmachtpartei!

Beteiligung, das sind wir!
Zum einen, indem wir so transparent arbeiten, dass jeder unsere Entscheidungen nachvollziehen kann.
Zum anderen, indem wir neue Ideen zur Beteiligung aller entwickeln und indem wir den Betonköpfen der Altparteien zeigen, dass Herrschaftshörigkeit in Form von Fraktionsdisziplin im 21. Jahrhundert nichts mehr zu suchen hat!

Beweist euch: Macht es vor!

Unabdingbar für mich euch zu wählen, ist auch euer Umgang mit den neuen Medien! Wer Wiki, Twitter, Liquid Feedback usw. nicht kann, hat bei mir keine Chance!

Um mit Parteibasis in Kontakt zu bleiben und mit Interessenten in Kontakt zu treten, ist dies unbedingt erforderlich.
Wir sind die Partei der Informationsgesellschaft und unsere Kandidaten sollten dort angekommen sein.

Beweist, dass ihr das verstanden habt. Engagiert euch weiter, engagiert euch mehr.
Einige sind bereits auf einem guten Weg.
Ihr habt noch etwas Zeit bis zu den Aufstellungsversammlungen.

Überzeugt mich!

→ 9 KommentareTags: Gesellschaft · Piratenpartei · Politik

Die Medien und die Piraten

11. Januar 2012 · Keine Kommentare

Gestern gab es eine Bundespressekonferenz mit Vertretern der Piratenpartei, welche in in der N24-Mediathek zu finden ist.

Auf der Pressekonferenz waren Sebastian Netz, Bernd Schlömer, Marina Weisband und S-H Spitzenkandidat Torge Schmidt anwesend.
Ich fand die Pressekonferenz insgesamt ganz gut, da die Partei korrekt nach außen vertreten wurde.

Die Presse-Reaktionen die im Laufe des Tages kamen haben mich aber nachdenklich gemacht.

Zum Beispiel die Gegenüberstellung des ZDF „Entwickeln sich die Piraten weiter?“ oder der Artikel der Süddeutschen, der von Hannah Beitzer hier zugespitzt umschrieben wird:

https://twitter.com/#!/HannahBeitzer/status/156753682250207232

Bei der Gegenüberstellung des ZDFs frage ich mich, warum nicht beispielsweise die Positionen zum Urheberrecht gegenübergestellt wurden. Ist da zu viel „C wie ZDF“ im Hinterkopf oder ist eine Entwicklung im Bereich Urheberrecht irrelevant? Angesprochen wurde das Thema auf beiden gegenübergestellten Pressekonferenzen.

Das drängendste Thema zur Zeit ist wohl das Thema Eurokrise. Und ja: Die Piraten haben dazu noch keine Lösung!

Die Regierungen zerbrechen sich an diesem Thema die Köpfe und geben auch Antworten. Allerdings bisher keine, die zur Lösung des Problems führten.
Als eine außerparlamentarische Partei Antworten zu geben, ohne Lösungen zu bieten, hat genau keinen Wert.

Ich habe folgenden Verdacht:

https://twitter.com/#!/Mitgezwitschert/status/156759113362178048

Einerseits scheinen die Medien mit der Philosophie der Piraten noch nicht so richtig warm geworden zu sein. Ein Piratenvorstand wird (denn so will es die Basis!) bemüht sein, ausschließlich die Parteimeinung nach außen zu tragen. Wenn eigene Meinung, muss diese ganz klar als eigene Meinung gekennzeichnet sein! Da dies im Presseartikel schnell schwammig wird, lässt man es am besten.

https://twitter.com/#!/Mitgezwitschert/status/156759442648612864

Andererseits scheinen wir den Medien aber auch nicht vermitteln zu können, was ein Vorstand in der Piratenpartei ist!?

Der Vorstand ist:

  • kein Ideengeber!
  • keiner, der sagt wo es lang geht.
  • laut Parteiengesetz notwendig.
  • Verwaltungspersonal.
  • Sprachrohr für die Parteimeinung.

Der Vorstand wird auch nicht so werden, wie Medienvertreter es gewohnt sind. Sollte es doch so sein, dann warnt uns, denn wir verlieren wichtigen einen Teil unserer Identität!

Wenn wir beginnen Hierarchien zu etablieren, beginnen wir so zu werden, wie wir nicht werden wollen.

Jetzt werde ich etwas orakeln:

Ich versuche am Beispiel Euro-Krise auszuspinnen, wie aus Sicht einer „Piraten-Gesellschaft“ Regierungspolitik gemacht werden könnte. Nehmen wir also an die Piraten wären in Regierungsverantwortung und hätten bereits Reformen durchgeführt, um ihre Vorstellung von Demokratie zu ermöglichen.

Die Euro-Krise gibt es nicht erst seid gestern, sondern seit 2009! Es ist also inzwischen einige Zeit vergangen, genug Zeit also, um tatsächlich an Lösungen zu erarbeiten.

Als Piraten-Regierung hätte man die Bildung von Experten-Clustern gefördert. Wissenschaftler, Finanzexperten, informierte Bürger… bilden völlig parteiunabhängige Expertengruppen und erarbeiten verschiedene Lösungen. Die Regierung sorgt nur dafür, dass die Menschen die an Lösungen arbeiten möchten, dies tun können. Sie sorgt gleichermaßen dafür, dass alle nötigen Informationen zur Verfügung stehen. Die aus der Erarbeitung entstandenen Lösungen werden am Ende dem Volk zur Abstimmung gestellt.

Am Ende steht eine Lösung, die von der Mehrheit der Menschen getragen wird.

Das klingt natürlich utopisch! Aber: Es ist genau die Art wie Piraten innerparteilich Lösungen entwickeln, nur übertragen auf die Gesellschaft. Und das braucht eben seine Zeit! Insbesondere dann, wenn wie in der Piratenpartei, nur wenige, ehrenamtlich am Thema arbeiten.

Wir sind nicht hier, um Erwartungen zu erfüllen. Wir sind hier, um Politik zu verändern!

PS: Bei der Pauschalisierung „die Medien“ soll sich bitte jeder angesprochen werden, der sich auch nach Lesen des Textes noch angesprochen fühlt.

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